Künstler_innen / Performer_innen: Emma Adler, Asya Ashman, Janne Kummer, Emilia Kuryłowicz, Oskar Pawełko, Nobutaka Shomura, Dan Su, Julian Wyrag und FRZNTE sowie einige Überraschungsgäste
Performance: 8. Juni 2023, 20–22 Uhr
Ort: Platz vor dem Roten Rathaus, Ecke Karl-Liebknecht-Straße / Spandauer Straße
Fotocredits: Silke Briel
Die künstlerische Wrestling-Performance Core of Genesis nutzt das Format eines Ringkampfs, um aktuelle globale politische Entwicklungen und Zustände darzustellen. Mit Humor, Storytelling, Choreografie und Kampftricks kreiert das Kollektiv Liminal Beast of Prey eine eigenwillige, energiegeladene Show, die Raum für oft unsichtbare Erzählungen gibt, queere Identitäten feiert und postkapitalistische Sehnsüchte zum Ausdruck bringt. Im „Bermuda-Dreieck“ zwischen Rotem Rathaus, Neptunbrunnen und Marx-Engels-Forum, vor den ‚Toren‘ der Einzelhändler TK Maxx und Decathlon sowie im Schatten des Fernsehturms schlüpft das „Liminal Beast“ in die Ritzen der bizarren urbanen Realitäten in der Umgebung des Alexanderplatzes.
Sechs miteinander wrestlende Figuren, die jeweils eine besondere natürliche und übernatürliche Kraft verkörpern, treffen in allegorischen Kämpfen aufeinander und führen auf ein großes Finale hin, in dem sie zusammen gegen den Superschurken antreten: Re-Captcha – den KI-Sprössling von Tech-Bros aus dem Silicon Valley. In den Kämpfen geht es um verschiedene gesellschaftspolitische Probleme, wie die Technokratie der Rechten, Klimawandel, extraktivistische Wirtschaftspraktiken und digitale Dependenz.
Zu den Figuren gehören: Toxic Butterfly, der über sowohl physisch als auch psychisch toxische Eigenschaften verfügt; BBL Data Disturbia, die durch ihre Sucht nach digitalem Content und plastischer Chirurgie unrealistische Schönheitsstandards aufrechterhält; Sunami, ein Wasserwesen, das gleichermaßen nährend und gefährlich ist; Boa Constructa, die Schlangen-Anführerin des Kults exponentiellen kapitalistischen Wachstums, der sich in allgegenwärtigen Baustellen manifestiert; und Grandpa Earth, der personifizierte Planet Erde, der müde ist, aber kämpferisch, wenn Gewalt ausgesetzt.
Zwischen den Runden stellt eine Moderatorin, Corax Cortisol (alias Janet), zusammen mit Bill, dem Hype-Man, die nächsten beiden Kämpfer_innen vor, manchmal unterbrochen von aufmüpfigen Wrestler_innen. Geschriebene Szenen wechseln sich dabei mit einstudierten Choreografien und improvisierten Elementen sowie spontanen Kommentaren ab, die manchmal auch das Publikum miteinbeziehen.
Liminal Beast of Prey ist ein sich ständig weiterentwickelndes queeres Wrestling-Performance-Kollektiv, das aus einem fluiden Team multidisziplinärer Künstler_innen besteht. Initiiert von der Choreografin und Tänzerin Anna Posch wird die neue für Kunst im Untergrund 2022/23 entwickelte Show unter dem Titel Core of Genesis gemeinsam von den Künstler_innen Emilia Kuryłowicz, Julian Wyrag, Asya Ashman und Emma Adler geleitet. Die Show wurde von der gesamten Besetzung gemeinsam erarbeitet, zu der auch Janne N. Kummer, Nobutaka Shomura, Dan Su und Oskar Pawełko gehören.
Fotocredits: Silke Briel
Kunst im Untergrund 2022/23: Neue urbane Öffentlichkeiten
Irene Fernández Arcas
Sunny Pfalzer
Julieta Ortiz de Latierro
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Liminal Beast of Prey
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