HEIMSPIEL 2006
Standort – Sport – Spektakel
„Die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 steht kurz vor ihrem Anpfiff, und wir haben jetzt schon genug von Corporate-WMania, Du-bist-Deutschland, RFID-Chips, friendly racism, Nation-Branding, Sicherheitswahn, Public-Viewing-Areas, übergroßen Kopfschmerztabletten, Beckenbauer, Blatter und Goleo“, schreibt die Arbeitsgruppe Heimspiel. Sie hat bereits zeitig den Plan verfolgt, parallel zur WM eine Ausstellung mit künstlerischen Positionen zu organisieren, welche die zunehmende Festivalisierung und Kommerzialisierung von sportlichen Großereignissen thematisieren und die neoliberalen Standortkampagnen im Kontext der WM unter die Lupe nehmen. Die dazugehörige Publikation kommt als kritisch-ironisches „Fanblatt“ in der Aufmachung von Klatschmagazinen oder der „Bild“-Zeitung daher und „wirbt“ mit reißerischen, provokanten Äußerungen – Headlines lauten beispielsweise „Kotzen für Gold“ oder „Benz, Bier, Beckenbauer“. Vertiefende Texte finden sich zu Themen wie „Sportifizierung“ oder „Plazaisierung der postsozialstaatlichen Stadt“, die Künstler_innen der Ausstellung sind genregerecht mit Selbstanzeigen präsent.
Hg.: nGbK
Arbeitsgruppe: Gerd Dembowski, Carsten Does, Simon Güntner, Romuald Leonhardt, Velten Schäfer, Tanja Seger, Nicole de Temple
Mit Beiträgen von: Hartmut Abendschein, BAFF, Friedrich von Borries, Gerd Dembowski, Andrea Dührmann, René Martens, Oliver Pohlisch, Nicole Selmer, u.a.