Die Kunst des Sammelns
Beiträge zur Erinnerungskultur
Im Januar 2003 wurde die Nachricht verkündet, dass die Stiftung Preußischer Kulturbesitz die private Sammlung zeitgenössischer Kunst von Friedrich Christian Flick im Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart als Leihgabe für sieben Jahre ausstellen wird. Dieser „Kunst-Coup“ war schnell und leise eingefädelt worden, eine öffentliche Debatte in Berlin über die Rolle des Flick-Konsortiums im Nationalsozialismus und die Übernahme einer Kunstsammlung mit „historisch belasteter“ Grundlage nicht gewünscht. Die Publikation, die das gleichnamige, von den Künstler_innen Renata Stih und Frieder Schnock initiierte Projekt mit Ausstellung, Diskussionsrunde und Plakataktion im öffentlichen Raum begleitete, versteht sich als Beitrag zur lebendigen Erinnerungskultur in Deutschland. Vorgestellt wird unter anderem die „Méthode Flick“ als Zusammenspiel von Geld, Macht und Politik durch drei Generationen hindurch (Großvater, Onkel, Enkel), ergänzt durch ein ausführliches Interview mit Friedrich Christian Flick und einen Text von Tom L. Freudenheim, der sich den Verstrickungen von Kunstmäzenen, Raubgut und düsteren Geldquellen widmet – bis hin zu Napoleon und der Familie Medici.
Hg.: nGbK
Arbeitsgruppe: Tsafrir Cohen, Brigitte Schmock, Frieder Schnock, Renata Stih, Marianne Theil
Mit Beiträgen von: Matthias Frehner, Tom L Freudenheim, Elvira Pichler, Jutta Raulwing, Urs Steiner, Renata Stih, Frieder Schnock