Kunst im Untergrund 2024/25

21.5.25 Typ: Pressemitteilung
Design: Shortnotice Studio

Kunst im Untergrund 2024/25 
flexen, flirren, fantasieren – mapping the queer city
Juni – September 2025
Eröffnung: 28. Juni 2025, 17 Uhr, U-Bahnhof Bülowstraße
Orte: U-Bahnhöfe Nollendorfplatz, Bülowstraße und Schönhauser Allee (U2)

Auch in diesem Jahr präsentiert die neue Gesellschaft für bildende Kunst wieder die Ergebnisse des zweijährlichen Kunstwettbewerbs Kunst im Untergrund, in diesem Jahr unter dem Titel flexen, flirren, fantasieren – mapping the queer city. Fünf künstlerische Projekte bespielen die U-Bahnhöfe Nollendorfplatz, Bülowstraße und Schönhauser Allee entlang der Linie U2 mit großflächigen Plakaten auf den Hintergleisflächen der Bahnhöfe sowie mit Performances. Ein parallel erscheinendes Online-Magazin vereint künstlerische Beiträge mit historischen und gesellschaftspolitischen Analysen.

Die westeuropäische Großstadt wurde im Wesentlichen von weißen cis-Männern der Oberschicht konzipiert. Im osteuropäischen Raum gestaltete sich die Stadtplanung anders, war aber letztlich ebenfalls patriarchalisch angelegt. Doch Städte und ihre Bewohner_innen sind vielschichtig und divers. Menschen haben unterschiedliche Bedürfnisse und Strategien für die Nutzung des öffentlichen Raums. flexen, flirren, fantasieren entwickelt daher Strategien für die Nutzung des öffentlichen Raums durch Frauen, People of Color (PoC), queere und postmigrantische Personen, Arbeiter_innen, Kinder, Rentner_innen und Menschen mit Behinderungen.

Die ausgewählten Arbeiten werden von Juni bis September 2025 ober- und unterirdisch an den U-Bahnhöfen Nollendorfplatz, Bülowstraße und Schönhauser Allee entlang der Linie U2 gezeigt. Arbeiten auf den Hintergleisflächen der U-Bahnhöfe werden durch Performances regelmäßig aktiviert. Zum Auftakt am 28. Juni lassen Franziska Pierwoss & Siska das lebendige Erbe des Türkischen Basars am U-Bahnhof Bülowstraße mit einem Livekonzert wiederaufleben. Im Juli aktivieren dann Lola von der Gracht und Adrian Marie Blount ihre Arbeiten an allen drei U-Bahnhöfen. An der Bülowstraße und Schönhauser Allee sind im September schließlich Arbeiten von İpek Burçak und Nadin Reschke zu sehen.

Zur diesjährigen Ausgabe von Kunst im Untergrund ist erstmals ein Online-Magazin erschienen, das bereits jetzt unterschiedliche Perspektiven und eine vielschichtige Auseinandersetzung mit dem Stadtraum zusammenbringt. Das Magazin vereint neue und bestehende Texte, Video- sowie Audioarbeiten und lädt über den gesamten Projektzeitraum sukzessive Künstler_innen, Autor_innen und Aktivist_innen ein, ihre Perspektiven einzubringen. Neben künstlerischen Beiträgen werden auch historische und gesellschaftspolitische Analysen veröffentlicht, die den intersektionalen Charakter des Projekts unterstreichen. Inhaltlich verknüpft das Magazin historische Perspektiven aus Ost- und West-Berlin mit aktuellen Fragestellungen – insbesondere im Kontext der drei U-Bahnhöfe entlang der während der Teilung Berlins unterbrochenen Linie U2.

Künstler_innen: Adrian Marie Blount, İpek Burçak, Lola von der Gracht, Franziska Pierwoss & Siska, Nadin Reschke

Online-Magazin mit Beiträgen von: Sara Ahmed, Gürsoy Doğtaş, Mia Göhring, Audre Lorde, Poligonal, Paul B. Preciado, Anh Trieu u.a.

Veranstaltungsprogramm kuratiert von: Marenka Krasomil, Sandra Teitge und Franziska Zahl mit Bella Bram und Letícia Oehlgardt

nGbK-Arbeitsgruppe: Yeşim Duman, Lorena Juan, Marenka Krasomil, Sandra Teitge, Franziska Zahl

Gerne vermitteln wir Ihren Interviewwunsch: presse@ngbk.de

Weitere Informationen zum Programm finden Sie hier.

ÜBER KUNST IM UNTERGRUND

Der Kunstwettbewerb fand, ursprünglich mit dem Titel „Kunst statt Werbung“, erstmals im Jahr 1958 in Ost-Berlin statt und rief Künstler_innen auf, Plakate für den Frieden zu entwerfen. Die eingereichten Arbeiten wurden an den Hintergleisflächen am U-Bahnhof Alexanderplatz ausgestellt. Während ein Großteil der damaligen DDR-Institutionen nach 1989 aufgelöst oder umbenannt wurde, konnte sich der Wettbewerb behaupten. Seit Anfang der 1990er-Jahre setzt die nGbK in Zusammenarbeit mit den zuständigen Senatsverwaltungen unter dem Projekttitel „Kunst im Untergrund“ künstlerische Arbeiten in oder in unmittelbarer Nähe von Berliner U-Bahnhöfen um.

 Von der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt unterstützt und auf Empfehlung des Beratungsausschusses Kunst (BAK) aus den gesamtstädtischen Mitteln „Künstlerische Gestaltungen im Stadtraum“ finanziert.

Downloads

Pressemitteilung, 21.5.25 (pdf, 475,86 KB)

İpek Burçak, Research © İpek Burçak (jpeg, 1,33 MB)
Nadin Reschke, Lila Fetzen © Nadin Reschke (jpg, 439,76 KB)
Adrian Marie Blount, Basics of Care © Adrian Marie Blount (png, 9,72 MB)
Franziska Pierwoss & Siska, Plakat am U-Bhf Bülowstraße © Franziska Pierwoss & Siska, Design: ARC Gestaltung (jpg, 2,28 MB)
Soundtrax for a Bazaar, U-Bahnhof Bülowstraße © BVG-Archiv (jpg, 504,85 KB)
Sountrax for a Bazaar, Museumsstraßenbahn Bülowstraße, BVG-Archiv (jpg, 1,26 MB)
Lola von der Gracht, We Are Everywhere © Lola von der Gracht (jpeg, 391,24 KB)