Martin Roth-Initiative
Va-Bene Elikem Fiatsi
Va-Bene Elikem Fiatsi ist in diesem Jahr Stipendiatin der Martin Roth-Initiative, einem gemeinsamen Schutzprogramm des ifa – Institut für Auslandsbeziehungen und des Goethe-Instituts, das vom Auswärtigen Amt unterstützt wird. Das Stipendium ermöglicht ihr einen Aufenthalt in Deutschland, der von der nGbK betreut wird.
Bereits im Frühjahr 2025 war Fiatsi Teil der nGbK-Arbeitsgruppe, die die Ausstellung Activist Choreographies of Care realisiert hat. Dort war auch ihr Projekt „Monuments of Second Skin“ zu sehen, auf dessen Erweiterung Fiatsi sich im weiteren Verlauf ihres Stipendiums konzentriert. Die Archivinstallation zeigt Kleidung, die als weiblich und nicht-binär identifiziert wird, und ist von Fiatsis persönlichen Übergangsritualen des Werdens sowie von verschiedenen Installationen und Performances inspiriert. Den ihr zugrundeliegenden Prozess der Sammlung und Recherche, von Studiobesuchen und Netzwerktreffen mit Aktivist_innen, politischen Organisatoren und Kulturschaffenden möchte Fiatsi nun fortsetzen und dabei mit verschiedenen queeren Communities in Berlin und anderen deutschen Städten in Kontakt treten. In Zusammenarbeit mit anderen Kurator_innen, Aktivist_innen, Künstler_innen und Kollektiven sollen gemeinsame Veranstaltungen, Diskussionen und Ausstellungen organisiert und Erfahrungen aus Ghana geteilt werden.
Va-Bene Elikem Fiatsi [aka crazinisT artisT] wurde 1981 in Ho, Ghana, geboren und ist eine Transfrau mit dem Pronomen sHit, wenn nicht She. Va-Bene lebt in Kumasi, Ghana, arbeitet aber international als multidisziplinäre „Artivistin“, Kuratorin, Philanthropin, Kunstevangelistin und Mentorin in mehreren Ländern. Sie ist die Gründerin und künstlerische Leiterin von crazinisT artisT studiO (TTO), Our Railway Cinema Gallery (ORCG), perfocraZe International Artists Residency (pIAR), Va-Bene Scholarship and Mentorship Residency Abroad und Trans African Ambassadors Network (TAAN). Alle diese Projekte zielen darauf ab, die Kunst zu radikalisieren und den Austausch zwischen internationalen und lokalen Künstlern, Aktivisten, Forschern, Kuratoren und kritischen Denkern zu fördern. Als Performerin und Installationskünstlerin untersucht crazinisT Geschlechterstereotypen, Vorurteile, Queerness, Identitätspolitik und -konflikte, sexuelle Stigmatisierung und deren Folgen für marginalisierte Gruppen oder Einzelpersonen. Mit Ritualen und einer gender-fluiden Persona setzt sie ihren eigenen Körper als Denkanstoß in Performances, Fotografien, Videos und Installationen ein und konfrontiert ihr Publikum mit Themen wie Entrechtung, Ungerechtigkeit, Gewalt, Objektivierung, verinnerlichter Unterdrückung, Anti-Schwarzsein, systemischer Indoktrination und vielem mehr.
Va-Bene Elikem Fiatsi wird von der Martin Roth-Initiative gefördert, einem gemeinsamen Schutzprogramm des ifa – Institut für Auslandsbeziehungen und des Goethe-Instituts, das vom Auswärtigen Amt unterstützt wird.