Dissident Paths: Love Made Her Mouth a Weapon; Her Throat Held a Thousand Graves
mit Lauryn Youden (feat. Dylan Kerr)
Anmeldung erforderlich. 
Bitte vorher anmelden unter: anmeldung@ngbk.de
Treffpunkt: Fußgängerunterführung Leipziger Straße: Google-Koordinaten
Dauer: vorraussichtlich 30 Minuten
Love Made Her Mouth a Weapon; Her Throat Held a Thousand Graves (Liebe formte ihren Mund zu einer Waffe; ihre Kehle barg tausend Gräber) ist eine ortsspezifische Intervention, die den Einsatz akustischer Waffen als Form des Widerstands und als Trauerpraxis untersucht; verwurzelt in verkörperter Trauer und kollektiver Fürsorge. Vor dem Hintergrund des Zusammenbruchs von Unterstützungsstrukturen für chronisch kranke und behinderte Communities, während die Maschinerie des Faschismus erneut erstarkt und Systeme der Fürsorge zunehmend durch die Gewalt des Ableismus ersetzt werden - rückt die Arbeit die Notwendigkeit von Widerstandsformen in den Vordergrund, welche weder Schaden noch Ausschluss reproduzieren. Dabei stehen chronisch kranke und behinderte Körper und Stimmen im Zentrum. Die Arbeit eignet sich Stimme, Atem und Schrei als Werkzeuge der Störung und Unterbrechung an, als radikal zugängliche Technik, die aus der Erfahrung von Behinderung selbst hervorgehen. Wenn Pflegesysteme kollabieren und strukturelle Gewalt sich verschärft, wird Klang zur Überlebenspraxis. Verletzlichkeit wird zur Resonanz.
Credits:
Performer_innen: Lauryn Youden and Dylan Kerr
Musikalische Komposition: Dylan Kerr 
Instrumentenbau (in Zusammenarbeit): Lauryn Youden, Emilio Gomez Ruiz and Nicole Ollin von Nasu Alfar, Mexico City
Produktionsunterstützung: Cornelia Isaksson
Lauryn Youden ist eine kanadische Bildhauerin, Dichterin sowie Performance- und Installationskünstlerin. Ihre Praxis gründet in der Erforschung und kritischen Auseinandersetzung mit dem medizinisch-industriellen Komplex, kolonialer Medizin, sogenannten „alternativen“ Heilverfahren und traditionellen Heilpraktiken, die sie zur Behandlung ihrer eigenen chronischen Krankheiten und Behinderungen heranzieht. Durch die öffentliche Präsentation ihrer persönlichen Erfahrungen und queer-cripper Neubewertungen von Geschichte beleuchtet und verteidigt ihre Arbeit unterdrückte, marginalisierte und vergessene Formen radikaler Fürsorge und Crip-Wissens. Youden ist derzeit Teilnehmerin des BPA // Berlin Program for Artists und war kürzlich Artist-in-Residence bei Nasu Alfar in Mexiko-Stadt.
Barrierefreiheit und Informationen zur Veranstaltung:
Der Raum ist rollstuhlgerecht zugänglich.
Eine Toilette befindet sich in der Nähe.
Sitzgelegenheiten werden bereitgestellt, sowie warmer Tee serviert.
Für weitere Fragen zur Barrierefreiheit wendet euch bitte an: cruisingcurators@gmail.com
Teil von PATH 5: CRUISE (Cruising und queere Raumproduktion)
September 2025
Mit Beiträgen von Liz Rosenfeld, “ssssSssssssss” Ashkan Sepahvand & virgil b/g taylor, Pol Merchan, Lauryn Youden, Natthapong Samakkaew
Queere Praktiken des Re-Imaginierens und der Aneignung verborgener urbaner Räume bilden den Rahmen dieses Pfads. In Zwischenzonen – oft unsichtbar, manchmal umkämpft – werden Wünsche und Begierden verhandelt, neue Formen von Nähe erprobt, Gemeinschaft gebildet und Konflikte sichtbar gemacht. Wie können unterschiedliche Gruppen sich urbane Räume aneignen und diese transformieren, um Orte der Verbundenheit, Intimität und Sicherheit zu schaffen? Die Beiträge beleuchten, wie die „Mainstreamisierung“ queerer Lebensweisen die Gestalt einst subversiver Räume – etwa von Cruising-Orten – verändert hat, und verweisen zugleich auf fortwährende Kämpfe um Sichtbarkeit, Rechte und Erinnerung.
Die Arbeiten umfassen eine performative Erkundung queerer Ökologien und Erinnerungspraktiken (Liz Rosenfeld); das „After“ als zeitlosen Raum der Freundschaft und Fürsorge (“ssssSssssssss” Ashkan Sepahvand & virgil b/g taylor); eine poetische Reflexion über Moos als Metapher und stillen Zeugen queerer Präsenz (Pol Merchan); sowie eine klangliche Prozession, die Stimme und Schrei als Werkzeuge der Störung zurückerobert (Lauryn Youden). Entlang des Pfades werden Live-Zeichnungen Bewegungen, Gesten und Veränderungen vor Ort festhalten (Natthapong Samakkaew). Gemeinsam zeichnen diese Arbeiten widerständige Linien von Begehren, Überleben und Solidarität durch die Stadt.