Dissident Paths: Love Made Her Mouth a Weapon; Her Throat Held a Thousand Graves
Uhrzeit und Ort werden in Kürze bekannt gegeben.
mit Lauryn Youden
Love Made Her Mouth a Weapon; Her Throat Held a Thousand Graves ist eine ortsspezifische Intervention, die den Einsatz akustischer Waffen als Widerstandsform und Trauerpraxis untersucht. Vor dem Hintergrund des Wiederauflebens faschistischer Mechanismen und des Zusammenbruchs von Unterstützungsstrukturen für chronisch kranke und behinderte Gemeinschaften – während Pflegesysteme zunehmend durch die Gewalt des Ableismus ersetzt werden – richtet die Arbeit den Fokus auf die dringende Notwendigkeit von Widerstandsinstrumenten, die weder Schaden noch Ausschluss reproduzieren. Sie stellt chronisch kranke und behinderte Individuen in den Mittelpunkt und fordert die Stimme, den Atem und den Schrei als Störwerkzeuge zurück – zugängliche Technologien, die aus der Erfahrung der Behinderung selbst hervorgehen. Wenn Pflegesysteme zusammenbrechen und strukturelle Gewalt sich verstärkt, wird der Klang zur Überlebensstrategie, und die Verletzlichkeit verwandelt sich in Resonanz.
Lauryn Youden ist eine kanadische Bildhauerin, Dichterin sowie Performance- und Installationskünstlerin. Ihre Praxis basiert auf Forschung und Auseinandersetzung mit dem medizinisch-industriellen System, kolonialer Medizin, ‘alternativen’ Heilpraktiken und traditioneller Medizin zur Behandlung ihrer chronischen Krankheiten und Behinderungen. Durch die öffentliche Präsentation ihrer persönlichen Erfahrungen und queer-cripper Neubewertungen der Geschichte beleuchtet ihre Arbeit unterdrückte, marginalisierte und vergessene Formen radikaler Fürsorge und Crip-Wissen. Youden ist derzeit Teilnehmerin des BPA//Berlin-Programms für Künstler_innen und war kürzlich als Artist-in-Residence in Nasu Alfar, Mexiko-Stadt.
Teil von PATH 5: CRUISE (Cruising und queere Raumproduktion)
September 2025
Mit Beiträgen von Liz Rosenfeld, “ssssSssssssss” Ashkan Sepahvand & virgil b/g taylor, Pol Merchan, Lauryn Youden, Natthapong Samakkaew
Queere Praktiken des Re-Imaginierens und der Aneignung verborgener urbaner Räume bilden den Rahmen dieses Pfads. In Zwischenzonen – oft unsichtbar, manchmal umkämpft – werden Wünsche und Begierden verhandelt, neue Formen von Nähe erprobt, Gemeinschaft gebildet und Konflikte sichtbar gemacht. Wie können unterschiedliche Gruppen sich urbane Räume aneignen und diese transformieren, um Orte der Verbundenheit, Intimität und Sicherheit zu schaffen?
Die Beiträge beleuchten, wie die „Mainstreamisierung“ queerer Lebensweisen die Gestalt einst subversiver Räume – etwa von Cruising-Orten – verändert hat, und verweisen zugleich auf fortwährende Kämpfe um Sichtbarkeit, Rechte und Erinnerung.
Die Arbeiten umfassen eine performative Erkundung queerer Ökologien und Erinnerungspraktiken (Liz Rosenfeld); das „After“ als zeitlosen Raum der Freundschaft und Fürsorge (“ssssSssssssss” Ashkan Sepahvand & virgil b/g taylor); eine poetische Reflexion über Moos als Metapher und stillen Zeugen queerer Präsenz (Pol Merchan); sowie eine klangliche Prozession, die Stimme und Schrei als Werkzeuge der Störung zurückerobert (Lauryn Youden). Entlang des Pfades werden Live-Zeichnungen Bewegungen, Gesten und Veränderungen vor Ort festhalten (Natthapong Samakkaew).
Gemeinsam zeichnen diese Arbeiten widerständige Linien von Begehren, Überleben und Solidarität durch die Stadt.