Dissident Paths: Printing for Abolition

Sa, 19.7. – So, 20.7.25, 14:00–17:00 Uhr Typ: Printing Ritual Sprachen: Deutsch, Englisch, Türkisch Ort: FHXB Friedrichshain-Kreuzberg Museum Eintritt: frei Veranstalter_in: neue Gesellschaft für bildende Kunst

mit Rüzgâr Buşki

Treffpunkt: FHXB Friedrichshain-Kreuzberg Museum (Garten)
Google Koordinaten

Zugänglichkeit:
– Der Garten des Kreuzberg Museums befindet sich in Kreuzberg und ist gut erreichbar über die U-Bahn-Stationen Kottbusser Tor (U1, U3, U8) und Moritzplatz (U8). Beide Stationen verfügen über einen stufenfreien Zugang. Mehrere Buslinien (z. B. Bus 140, 147) halten ebenfalls in der Nähe. Für aktuelle Informationen zur barrierefreien Anfahrt besuchen Sie bitte die Website der BVG.
– Der Garten ist rollstuhlgerecht zugänglich.
– Barrierefreie Toiletten befinden sich im Museumsgebäude.
– Sitzgelegenheiten sind im Garten vorhanden.
– Vor Ort steht Unterstützungspersonal für Besucher_innen mit Behinderung zur Verfügung.
– Bitte kontaktieren Sie uns bei individuellen Zugangsbedarfen: cruisingcurators@gmail.com

Dieses Siebdruckritual versteht sich als kollektives Gebet – ein gemeinsamer Akt des Träumens von einer Welt ohne Polizei und Gefängnisse. Zugleich ist es eine Geste der Anerkennung für all jene, die auf unterschiedliche Weise aktiv geworden sind: sei es durch Demonstrationen im öffentlichen Raum, durch Bildungsarbeit in ihren Gemeinschaften, durch Spendenaktionen für die Bevölkerung in Gaza oder durch digitale Formen der Solidaritätsbekundung. Diese vielfältigen Ausdrucksformen politischer Anteilnahme stehen exemplarisch für eine widerständige Haltung gegenüber der aktuellen politischen Ordnung – insbesondere im Kontext palästinasolidarischer Praxis, die in Deutschland vielfach marginalisiert wird.

Während der beiden Tage wird Rüzgar Buşki vor Ort Plakate anfertigen. Teilnehmer_innen sind herzlich eingeladen, sich an dieser Produktion zu beteiligen, eigene Drucke mitzunehmen und gemeinsam Zeit zu verbringen. Der Ort des Geschehens ist der Garten des Museums und würdigt das jahrzehntelange Leben von Migrant_innen im Kotti-Kiez – einem Ort, den viele als ihr Zuhause bezeichnen und der von Widerstandsfähigkeit, Gemeinschaft und den Schatten von Polizeipräsenz und Gewalt geprägt ist.

Ergänzend zur künstlerischen Praxis werden Auszüge aus Abolition Revolution von Aviah Sarah Day und Shanice Octavia McBean gelesen; Texte, die den Rahmen für eine gemeinsame Reflexion und Diskussion eröffnet.

Rüzgâr Buşki wurde in Istanbul geboren und lebt als Künstlerin in Berlin. Ihre interdisziplinäre Praxis umfasst Druckgrafik, Video und Performance. Buşkis Arbeiten wurden in zahlreichen Institutionen und Ausstellungsorten präsentiert, darunter das Künstlerhaus Bethanien, Savvy Contemporary, documenta14 – Parliament of Bodies, DOK Leipzig, Translations: Seattle Transgender Film Festival, Schwules Museum, Badischer Kunstverein, Silent Green, Galerie Wedding und der Kunstraum Kreuzberg/Bethanien.

Für ihr künstlerisches Schaffen wurde sie mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit der LABA Berlin Residency (2024), dem Close-Up Program Fellowship for NonFiction Cinema (2020–2021), dem ersten Preis des Karl-Hofer-Gesellschafts-Stipendiums (2019) sowie dem Zeliş Deniz Queer Cinema Award des Pink Life Queer Film Festivals (2019). Buşki absolvierte ihr Studium an der Universität der Künste Berlin als Meisterschülerin in der Klasse von Prof. Dr. Hito Steyerl.

PATH 3: STREETS AND PROTEST (Bewegungen und Demonstrationen)
Mit Beiträgen von Elena Biserna, Carolin Genz, Mahshid Mahboubifar, Suelen Calonga, Rüzgâr Buşki

Protest bedeutet, Rhythmen zu stören, zu unterbrechen, zu verlangsamen oder zu beschleunigen. Er bringt das zum Stillstand, was sich zu schnell bewegt, und setzt das in Bewegung, was erstarrt ist. Straßen und öffentliche Räume werden zu Bühnen des Widerstands. Hier entstehen kollektive Bewegungen, die es Bürger_innen unterschiedlichster Hintergründe und sozialer Kontexte ermöglichen, ihre Stimmen mit Nachdruck zu erheben und gesellschaftlichen Wandel einzufordern.

Dieser Pfad erkundet, wie Gehen, Besetzen und Zusammenkommen im öffentlichen Raum zu kraftvollen Akten des Widerstands werden: Von Frauen, die sich nachts die Straßen zurückerobern (Elena Biserna); über Proteste gegen Gentrifizierung und Wohnungsnot in Berlin (Carolin Genz); das Sammeln von Beweisen für Polizeigewalt gegen friedliche Demonstrationen (Mahshid Mahboubifar); das Durchbrechen institutioneller Amnesie in kolonialen Museumssammlungen (Suelen Calonga); bis hin zum kollektiven Siebdruck von Protestbannern (Rüzgâr Buşki) – jeder Beitrag entwirft eigene Perspektiven darauf, wie Bewegung Widerstand leistet, Erinnerungen bewahrt und Räume neu produziert.

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Dissident Paths: Walking Together as a Method

April 2025 – Februar 2026 Typ: Veranstaltungsreihe, Spaziergang Ort: im Stadtraum, nGbK