Dissident Paths: Wie fühlt sich Geschichte an? Ehemalige Denkmäler erzählen von ihrer Vergangenheit
mit Lisa Klein, Marlene Oeken & Martha Schwindling
Taktile Führung und Gespräch in der Ausstellung „Enthüllt – Berlin und seine Denkmäler“ für blinde und sehbehinderte Menschen ab 16 Jahren. Anmeldung erforderlich über anmeldung@ngbk.de
Treffpunkt: Zitadelle Spandau (Torhaus)
Google-Koordinaten
Barrierefreiheit und Informationen für Teilnehmende:
Zielgruppe:
Das Angebot richtet sich an blinde und sehbehinderte Teilnehmer*innen ab 16 Jahren. Begleitpersonen und Assistenzhunde sind herzlich willkommen – bitte bei der Anmeldung angeben.
Format des Workshops:
Der Workshop dauert etwa drei Stunden und ist kein klassisches Führungsformat. Wir arbeiten in ruhigem Tempo, mit ausreichend Zeit für eigene Erkundungen und Austausch. Die Gruppe bewegt sich gemeinsam durch die Ausstellung – das Tempo wird an alle angepasst.
Sitzmöglichkeiten und Pausen:
Regelmäßige Sitzpausen sind fest eingeplant – niemand muss dauerhaft stehen. Es gibt feste Sitzplätze im Raum; bei Bedarf stellen wir zusätzlich mobile Stühle bereit.
Barrierefreiheit des Veranstaltungsorts:
Treffpunkt: Torhaus der Zitadelle Spandau (ca. 550 m von der U-Bahn-Station „Zitadelle“ entfernt).
Barrierefreie Parkplätze: Am Zitadellenweg, hinter dem Autohaus.
Barrierefreie Toiletten: In unmittelbarer Nähe des Ausstellungsraums (ca. 2 Minuten Fußweg).
Im Rahmen des Programms Dissident Paths: Walking Together as a Method der nGbK laden Lisa Klein, Marlene Oeken und Martha Schwindling zu einer taktilen Führung mit anschließender Diskussion durch die Ausstellung „Enthüllt – Berlin und seine Denkmäler“ ein. Gemeinsam ertasten und befragen wir ehemalige Denkmäler, die einst das Berliner Stadtbild prägten und heute im musealen Kontext vom Wandel kollektiver Erinnerung zeugen. Einst als Symbole politischer Macht errichtet, laden sie heute zu einer kritischen Auseinandersetzung mit Geschichte, Erinnerung und ihrer materiellen Hinterlassenschaft ein.
Die Führung richtet sich an blinde und sehbehinderte Menschen ab 16 Jahren. Maximal 13 Teilnehmende. Bitte gib bei der Anmeldung an, ob Du von einer Begleitperson und/oder einem Assistenzhund begleitet wirst.
Lisa Klein ist Museologin und freiberufliche Kulturvermittlerin mit Sitz in Berlin. Sie hat von 2020 bis 2023 Museologie an der HTW Berlin studiert und arbeitet als Kunstvermittlerin in Institutionen wie der Zitadelle Spandau, dem Berliner Medizinhistorischen Museum der Charité und dem Museum für Kommunikation. Ihr Schwerpunkt liegt auf inklusiver Vermittlung, insbesondere für blinde und sehbehinderte Menschen. Außerdem engagiert sie sich ehrenamtlich beim ABSV (Allgemeiner Blinden- und Sehbehindertenverein).
Marlene Oeken und Martha Schwindling sind Designerinnen, Forscherinnen und Kuratorinnen. Sie lernten sich während ihres Designstudiums an der HfG Karlsruhe kennen und arbeiten seit 2022 gemeinsam. Zu ihren Auftraggeber_innen zählen unter anderem das Goethe-Institut, das Haus der Kulturen der Welt (HKW) Berlin, der Kunstverein München sowie die Kunsthalle Wien.
Ihre Arbeit im Innenraum- und Ausstellungsdesign übersetzt Ideen, Konzepte und strukturelle Zusammenhänge in physische Objekte und Räume. In ihrer kuratorischen Praxis erforschen sie das Verhältnis zwischen den Rahmenbedingungen und der Wahrnehmung von Design und Architektur und greifen dabei auf ihre gemeinsame Erfahrung als Gestalterinnen, Macherinnen und Forscherinnen zurück.
Besonderes Interesse gilt transdisziplinären Kooperationen mit Institutionen, Künstler_innen, Wissenschaftler_innen sowie Expert_innen des Alltags. Aus diesen Zusammenarbeiten entstehen Publikationen, Vermittlungsformate und Ausstellungen.
Marlene Oeken und Martha Schwindling leben und arbeiten in Berlin.
Teil von PATH 4: DECELERATE (alternative Zeitlichkeiten)
August / Oktober 2025
Mit Beiträgen von Pitchaya Ngamcharoen, Kaspar Schmidt Mumm, Jane Hwang, Lisa Klein, Marlene Oeken & Martha Schwindling, Gabriel Francisco Lemos
Entschleunigung bedeutet kein Rückzug, sondern ein anderes Sich-Einstimmen, eine langsamere, sinnlichere Weise, in der Welt zu sein. Dieser Pfad lädt dazu ein, sich auf alternative Zeitlichkeiten einzulassen, jenseits von bloßer Beschleunigung oder Verlangsamung, um urbane Räume neu zu erspüren und zu gestalten.
Indem wir gewohnte Geschwindigkeiten, gnadenlose Taktungen und soziale Entfremdung hinterfragen, eröffnen sich neue Weisen des Unterwegsseins und Zusammenlebens in der Stadt.
Die Beiträge folgen migrantischen Raumaneignungen über den Geruch (Pitchaya Ngamcharoen); lassen Kinder das Tempo von Begegnung bestimmen (Kaspar Schmidt Mumm); denken den Trauerzug als kollektive Geste neu (Jane Hwang); ermöglichen taktile Zugänge zu Erinnerungskultur für blinde und sehbehinderte Gemeinschaften (Lisa Klein, Marlene Oeken & Martha Schwindling); und lauschen dem Wald und unterirdischen Pilznetzwerken (Gabriel Francisco Lemos).
Gemeinsam laden sie dazu ein, sich auf andere Rhythmen und Beziehungen einzulassen – und neue Weisen des Seins in der Welt zu imaginieren.