Constantin Meunier
Mit der Präsentation Constantin Meuniers (1831–1905) wollte die Arbeitsgruppe Ausstellungsübernahme in Kooperation mit dem Bergbau-Museum Bochum und Kunsthistorikerinnen der Technischen und der Freien Universität Berlin eine Diskussion über den Realismus in der bildenden Kunst anregen. Der Katalog widmet sich insbesondere Meuniers Spätwerk, der Darstellung der Arbeiterinnen, die der Künstler in der Borinage, dem belgischen Bergwerksgebiet, kennengelernt hat. Kohle- und Kreidezeichnungen sowie Ölgemälde von Bergleuten, Industrielandschaften, Halden, Hüttenwerke und Schachtgerüste prägen den Abbildungsteil. Die Frage nach der Heroisierung des Arbeiters führt in die zentrale Problematik des Werks, seiner politisch-sozialen Relevanz, seiner Parteinahme, auch seiner Korrumpierbarkeit. Was passiert, wenn Meunier seine Arbeiter_innen mit klassischen Standmotiven ausstattet, wie sie bis dahin nur den Herrschenden vorbehalten waren? Der Katalog setzt sich kritisch mit verschiedenen Interpretationsansätzen auseinander und probiert eine politische Einordnung des Künstlers.
Hg.: nGbK
Arbeitsgruppe: AG Ausstellungsübernahmen