Die Ausstellung, die dieser Katalog begleitet, war zunächst im Frankfurter Kunstverein und im Württembergischen Kunstverein in Stuttgart zu sehen, bevor sie 1974 in die nGbK weiterwanderte. Käthe Kollwitz (1867–1945) war auch damals eine bekannte Künstlerin in Deutschland, die Arbeitsgruppe Ausstellungsübernahmen wollte ihr Werk jedoch historisch und politisch neu verankern. Die vom Frankfurter Kunstverein gemeinsam mit Studierenden der Universität Frankfurt konzipierte Ausstellung zeigte nicht nur Kollwitz’ Arbeiten, sondern machte die für ihr Werk wichtigen gesellschaftlichen Zusammenhänge in Form von Schautafeln und Texten deutlich. So konnte gewährleistet werden, dass der von der Künstlerin selbst erhobene Anspruch auf politische Wirkung und Parteilichkeit nicht verloren ging – wie in vielen vorigen Präsentationen ihres Werks. Der Katalog stellt Kollwitz in den Zusammenhang politischer Auseinandersetzungen, indem auch Flugblätter und Plakate gezeigt werden. Ihr politisches Engagement wie die die Zusammenarbeit mit dem Internationalen Gewerkschaftsbund oder die Unterzeichnung von Protestschreiben wird auch ausführlich in der abgedruckten Biografie hervorgehoben.

Hg.: Frankfurter Kunstverein

Arbeitsgruppe: Ausstellungsübernahmen