Kippenberger: Durch die Pubertät zum Erfolg
Das Künstlerbuch, das auf der Rückseite mit dem Rudolf-Augstein-Zitat „Der Kippi kann ja nicht einmal ein Wurstbrot schmieren!“ aufwartet, beginnt auf dem Schmutztitel mit folgender Widmung: „Für Papa, (Mutterkomplex) von dem ich meinen Vaterkomplex haben soll + für alle die ich auf dem Weg nach oben treffe, Weil ich ihnen auf dem Weg nach unten wieder begegne“. Beides sagt schon viel aus über diesen Künstler, der vom RealismusStudio 1981 in den Räumen der nGbK mit der Ausstellung Lieber Maler male mir … gezeigt wurde – es handelte sich hierbei um Kippenbergers erste institutionelle Einzelschau. Buchprämiere war bereits vor der Ausstellungseröffnung in der Berliner Paris Bar, denn diese hatte Kippenberger zuvor vom professionellen Plakatmaler Götz Valien in Öl malen lassen. Barbara Straka geht in ihrer Einführung kurz auf diesen Vorgang ein, „die Ironisierung der Realität mittels zur Kunst erklärter Alltagsbanalitäten“. Ansonsten ist das Buch gefüllt mit persönlichen Postkarten und Grüßen an den Künstler, Gedichten, Text- und Bildcollagen sowie absurden Schnipseln und Kommentaren, die von „Vorführung wie das Pferd in die Tüte kotzt“ bis zum „Nudelvorhang in Vorbereitung“ reichen.
Hg.: nGbK
Arbeitsgruppe: Valdis J. Āboliņš, Dieter Herrmann, Christa Kirchner, Udo Ropohl, Barbara Straka, Ernst Volland
Mit Beiträgen von: Martin Kippenberger, Barbara Straka u.a.