Radikale Passivität: Politiken des Fleisches
Ausgangspunkt für die anlässlich der Ausstellung herausgegebene Publikation ist Paul B. Preciados biopolitische These, die Machtform der heutigen Gesellschaft sei „pharmakopornografisch“: Die Weise, in der man gegenwärtig subjektiviert wird, verlaufe zum einen über Pharmazeutika – gemeint sind Medikamente, Hormone, Aufputschmittel, Tranquilizer und Drogen. Zum anderen funktioniere die heutige Machtform über Erregung, wobei nicht nur die Pornoindustrie gemeint ist, sondern auch andere gesellschaftliche Mechanismen, die der masturbatorischen Logik: „Erregung – Frustration – Erregung“ gehorchen. Adressat dieser Regulierungen ist das sensible Fleisch in seiner nervlichen Ausgesetztheit, Passibilität und Verwundbarkeit.
Hg.: Kathrin Busch, neue Gesellschaft für bildende Kunst (nGbK), Gesellschaft für künstlerische Forschung in Deutschland (gkfd)
Mit Beiträgen von: Kathrin Busch, Jonas von Lenthe