Bei der siebten Publikation des RealismusStudios handelt es sich um eine lose Blättersammlung im Format DIN A4. Die Dokumentationsmappe widmet sich der Künstlerin Liese Petry und begleitete die gleichnamige Ausstellung und zwei Diskussionsveranstaltungen im Oktober und November 1978. Das Tolstefanz war ein Treffpunkt für Jugendliche, Azubis und Studierende in Berlin, der sich unter anderem durch freien Eintritt, gute Musik und lange Öffnungszeiten auszeichnete. Mit der Zeit häuften sich Razzien durch die Polizei sowie Anzeigen wegen Diebstählen und Drogendelikten, bis der Tanzkneipe schließlich eine Sperrstunde um 22 Uhr auferlegt wurde, die quasi zur Schließung führte. Abgelöst werden sollte das Etablissement durch ein gepflegtes Speiselokal – die Subkultur wurde verdrängt. Die Mappe begleitet diesen Prozess mit Texten, einzelnen Abbildungen und einer Werkliste der Künstlerin, einem gezeichneten Grundriss des Tolstefanz, Flugblättern und Zeitungsausschnitten.

Arbeitsgruppe: Valdis J. Āboliņš, Agathe Haag, Gerd Herr, Dieter Masuhr, Udo Ropohl, Barbara Straka