Steppenwolf – oder das Geräusch des urbanen Raums

Jahr: 2009 Typ: Print-Publikation Sprachen: Deutsch Preis: 4,00 € Format: 16,8 x 21 cm, Rückstichheftung mit Schutzumschlag Umfang: 24 S., zahlreiche Abb., Farbe und SW ISBN: 978-3-938515-29-7

Die von der Arbeitgruppe RealismusStudio kuratierte Ausstellung Steppenwolf – oder das Geräusch des urbanen Raums kreiste um Verletzlichkeit, Einsamkeit und Misanthropie in der Gesellschaft des 21. Jahrhunderts. Fünf Werke – vier Videoinstallationen und eine zweiteilige Fotoarbeit von Rineke Dijkstra, Ronald Gerber, Christian Jankowski, Nicolas Kantuser und Reynold Reynolds – wurden einander gegenübergestellt. Sie alle inszenieren Alltag in zugespitzter Form und handeln von ausgeprägten Persönlichkeiten.

Mit dem Titel Steppenwolf stellt sich sofort die Verbindung zu Hermann Hesses gleichnamigen Werk ein: zu seinem unsteten Protagonisten, den wechselnden Erzählerperspektiven und seiner Kultur- und Zivilisationskritik. Das 1927 erschienene Buch war ein Reflex auf die Erscheinungen der modernen Massen- und Industriegesellschaft der zwanziger Jahre und verteidigte vielleicht zum letzten Mal romantisches Potential und das Leben der Boheme als Gegenmodell. Wie sehen solche Reflexe heute aus? Steppenwolf markiert heute eine Zeitströmung von Selbstfindung und Existenzialismus sowie ihres Stereotyps. Die Chiffre „Steppenwolf“ konnte zum griffigen Namen einer Heavy Metal Band, von Theatergruppen, einem Mountainbike-Hersteller oder eines Outdoor-Ausrüstungsgeschäfts banalisiert werden, weil sich damit Individualismus, Eigensinn und Gegenkultur propagieren lassen.

Die Broschüre enthält einen Essay des Autors und Journalisten Kito Nedo.

Hg.: nGbK

Arbeitsgruppe: Christin Lahr, Simon Marschke, Mara Traumane, Frank Wagner, Susanne Weiß

Mit Beiträgen von:Kito Nedo

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