Der große Schwarz-Weiß-Katalog zur Ausstellung der nGbK, die 1980 in der Staatlichen Kunsthalle Berlin stattfand, widmet sich William Hogarths grafischem Gesamtwerk und seiner über die Jahrhunderte sehr wechselhaften Rezeptionsgeschichte. Ziel der Arbeitsgruppe war es, den britischen Realisten nun von einer anderen Perspektive zu beleuchten. Seit dem späten 18. Jahrhundert galt Hogarth oft als Sitten- oder Unsittenschilderer, seine Bilder wurden als reine Illustration moralischer Werte herangezogen. Der Katalog – damals das einzige Buch über den Künstler auf dem deutschen Buchmarkt – ordnet sein Werk nun als künstlerisches Resultat der spezifischen Situation des vorindustriellen Londoner Lebens ein und verdeutlicht, wie Hogarth sich auch mit Themen wie Alkoholismus und Krankenversorgung, dem Justiz- und Gefängniswesen auseinandergesetzt hat.

Arbeitsgruppe: Berthold Hinz, Renate Hinz, Hartmut Krug, Ulrich Lüders, Helmut Otto, Jutta Phillips, Freia Schnackenburg-Hartung