Activist Choreographies of Care: Queering Black Church Narratives (für BIPOC)
Veranstaltung für BIPOC im Rahmen der Finissage
keine Sprachbarriere
Anmeldung unter anmeldung@ngbk.de
Queering Black Church Narratives erkundet die Sprache und Symbolik der Schwarzen Kirche. Otis Mensah und Va-Bene Elikem Fiatsi werden auf biblische Texte und Gleichnisse eingehen, und alle Teilnehmer_innen sind eingeladen, ihre eigenen kulturspezifischen Interpretationen und Erfahrungen zu teilen. Der Fokus auf das Christentum als hegemoniale Religion in Westeuropa dient als Ausgangspunkt und Rahmen für eine Subversion, die die Überlebenden und Opfer der missionarischen Kolonisierung vor dem 19. Jahrhundert ehrt und Begriffe wie Gottesdienst, kirchliche Traditionen und die Rückgewinnung von Symbolen untersucht.
In der westlichen Gesellschaft und der zeitgenössischen Kultur dominieren nach wie vor anglisierte Vorstellungen vom Christentum, was die Nuancierung und das Aufblühen nicht-monolithischer Schwarzer Identitäten in der Gegenwart und in der Nacherzählung der Geschichte oft erschwert. Queering Black Church Narratives dient daher als Instrument der Rückgewinnung, das Schwarze und queere Identitäten in Vergangenheit und Gegenwart dokumentiert und verewigt, sowie schwarzes Leben würdigt, das von der weißen christlichen Sichtweise abweicht. Die Veranstaltung soll einen sicheren Raum für Gespräche, Ausdruck, Nacherzählung und kreative Experimente schaffen.
Otis Mensah ist ein_e in Berlin lebende_r interdisziplinärer Künstler_in, Autor_in und Kurator_in, der_die das ästhetische Gewebe von Sprache und Kadenz erforscht, um ätherische Porträts des Körpers, der Familie und der Vorstellung von Heimat zu erschaffen. Diese poetisch-klangliche Praxis schöpft aus einer reichen Tradition schwarzer Musikalität und zieht multidimensionale Klänge und Texte aus Archivmaterial und Reflexionen über Träume und Natur.
Otis’ abstrakte Herangehensweise an die Sprache orientiert sich stark an Norman Lewis und Jack Whitten und untersucht dabei lebhafte Experimente mit der Materialität der Farbe als Technik und Objektiv für die Annäherung an den Text. Otis’ Schreiben hebt die Materialität von Worten hervor, um eine größere emotionale Landschaft zu enthüllen. Durch das Queeren und Untergraben der biblischen Sprache übt sich Otis in seinem_ihrem Werk in magischem Realismus und vermischt dabei Erinnerung und Archivmaterial mit Mythen und Darstellungen einer schwarzen Diaspora.
Als erste_r Poet Laureate von Sheffield, Großbritannien, verfügt Otis über vielfältige Erfahrungen in der zeitgenössischen Kunst, sowohl als Künstler_in als auch als Kurator_in.
Va-Bene Elikem Fiatsi [aka crazinisT artisT] ist eine Transfrau mit dem Pronomen sHit, wenn nicht sogar She. Va-Bene lebt in Kumasi, Ghana, arbeitet aber international als multidisziplinäre „Artivistin“, Kuratorin, Philanthropin, Kunstevangelistin und Mentorin in mehreren Ländern. Sie ist die Gründerin und künstlerische Leiterin von crazinisT artisT studiO (TTO), Our Railway Cinema Gallery (ORCG), perfocraZe International Artists Residency (pIAR) und Trans African Ambassadors Network (TAAN). Alle diese Projekte zielen darauf ab, die Kunst zu radikalisieren und den Austausch zwischen internationalen und lokalen Künstler_innen, Aktivist_innen, Forscher_innen, Kurator_innen und kritischen Denker_innen zu fördern. Als Performerin und Installationskünstlerin untersucht crazinisT Geschlechterstereotypen, Vorurteile, Queerness, Identitätspolitik und -konflikte, sexuelle Stigmatisierung und deren Folgen für marginalisierte Gruppen oder Einzelpersonen. Mit Ritualen und einer gender-fluiden Persona setzt sie ihren eigenen Körper als Denkanstoß in Performances, Fotografie, Video und Installationen ein – „life-and-live-art“ – ,die sich mit Themen wie Entrechtung, Ungerechtigkeit, Gewalt, Objektivierung, verinnerlichter Unterdrückung, Anti-Schwarzsein, systemischer Indoktrination und vielen anderen auseinandersetzt.