nGbK Lecture: Unlösbar? Das Konzept des „Double Binds“ für kritische Perspektiven auf soziale Dilemmata

Sa, 19.10.24, 19:00 Uhr Typ: nGbK Lecture Sprachen: Deutsch, Englisch Ort: nGbK am Alex Adresse: Karl-Liebknecht-Str. 11/13, 10178 Berlin Eintritt: frei
© Corelli

Die Veranstaltung findet auf Deutsch mit Übersetzung ins Englische statt.

Gespräch mit María do Mar Castro Varela und Leila Haghighat. Moderiert von Ebru Taşdemir

Kunst und Kunstvermittlung stehen oft im Spannungsfeld: Sie wollen gesellschaftliche Veränderungen anstoßen, stabilisieren aber zugleich bestehende Machtverhältnisse. Zu tief sind sie mit diesen „verbunden“ und befinden sich dadurch in einem „Double Bind“ – einem Dilemma widersprüchlicher, unlösbarer Botschaften, die jede Entscheidung aussichtslos erscheinen lassen. Auf die postkoloniale Situation übertragen, verdeutlicht Gayatri Spivak damit die bis heute fortbestehenden Widersprüche und globalen Dilemmata, die unsere Gesellschaft prägen und unsere Verstrickung darin sichtbar machen. Inwiefern lässt sich dieses Konzept zur Analyse aktueller gesellschaftlicher Debatten und Verhärtungen produktiv machen?

In der Veranstaltung stellen María do Mar Castro Varela und Leila Haghighat, Herausgeber_innen des Sammelbands „Double Bind postkolonial“, das Konzept vor und diskutieren mit Ebru Taşdemir über autoritäre Entwicklungen und die Rolle der Kunst bei der Schaffung kritischer Denk- und Handlungsräume.

María do Mar Castro Varela ist Professorin für Allgemeine Pädagogik und Soziale Arbeit an der Alice Salomon Hochschule Berlin. Sie war u.a. Fellow des Thomas Mann Hauses in Los Angeles, Gastprofessorin am Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien und Senior Fellow am Institut für die Wissenschaft des Menschen. Sie ist Gründerin des bildungsLab* und Vorsitzende des Berliner Instituts für kontrapunktische Gesellschaftsanalysen.  Ihre aktuellen Forschungsschwerpunkte umfassen Fragen der Ethik, des Protests, der Emanzipation und Wissensproduktion.

Leila Haghighat promoviert zum double bind in sozial engagierter Kunst an der Akademie der Künste in Wien und war zuletzt Verwalterin der Professur für Kunstvermittlung an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig (2023/2024) sowie Stipendiatin des Nietzsche-Fellowships der Klassikstiftung Weimar (2023). Sie ist Mitglied des bildungslab* und war Koordinatorin u. a. für Kulturelle Bildung am Haus der Kulturen der Welt in Berlin (2012-2017). Ihre derzeitigen Arbeitsschwerpunkte sind sozial engagierte Kunst, (Stadt)Räume, Care, Institutionsanalyse und Repräsentation. 

Ebru Taşdemir ist Politikredakteurin bei der Wochenzeitung „der Freitag“. Sie studierte Publizistik und Turkologie an der FU Berlin und arbeitete als freie Autorin für verschiedene Medien. Sie war Redakteurin der deutsch-türkischen Medienplattform taz.gazete und bis 2022 Chefin vom Dienst im Berlin-Ressort der taz. Taşdemir ist zudem Mitglied der Nominierungskommissionen des Grimme-Preises und regelmäßige Kolumnistin der Reihe „100 Sekunden Leben“ im rbb-Inforadio.

Rückblick

Fr, 1.11.24, 19:00 Uhr

nGbK Lecture: WIR SIND HIER: Erinnerung und Widerstand im öffentlichen Raum

Typ: nGbK Lecture Ort: Stadtwerkstatt