Diese Enzyklopädie erschien anlässlich der gleichnamigen Ausstellung in der nGbK, im Kunstamt Kreuzberg/Bethanien und im Außenraum im Sommer 1998. Mathesie kannte früher jeder: Seit 1945 in der Adalbertstraße in Berlin-Kreuzberg, war es das „Atelier um die Ecke“, in dem man Passfotos herstellen ließ, wo man hinging, um den besonderen Anlass festzuhalten oder auch einfach die neue Frisur, das schöne Kleid, den Hund oder die Katze. Über die Jahrzehnte hat das Atelier Mathesie viele Kund_innen gesehen, allein der Nachlass umfasst etwa 300.000 Negative der Jahre 1945 bis 1983. Das Buch stellt die Atelierfotografie in verschiedenen Kapiteln vor – zum Beispiel „Sport und Tanz“, „Pose: Sitzen“, „Pfarrer, Politiker, Polizisten“ oder „Partnerlook“ – und verdeutlicht, dass hinter den sich wandelnden Moden und Gesten, den Einrichtungsgegenständen und der technischen Qualität der Bilder eine sich verändernde soziale Struktur zum Vorschein kommt. „In diesem Sinne ist die Fotografie ein Chronometer, das dazu verhilft, am sozialen Geschehen in all seinen Facetten teilzunehmen“, schreiben Stéphane Bauer, Peter Funken, Katharina Hohmann und Helga Lieser in ihrem Vorwort. 

Hg.: nGbK, Kunstamt Kreuzberg und Kreuzberg Museum

Arbeitsgruppe: Stéphane Bauer, Dr. Peter Funken, Katharina Hohmann, Helga Lieser, Alexander Würtz

Mit Beiträgen von: Stéphane Bauer, Peter Funken, Peter Gerlach, Katharina Hohmann, Helmut Höge, Detlef Kuhlbrodt, Helga Lieser, Thomas Kapielski, Sigrid Schulze, Ulf Erdmann Ziegler