Walter Reuter: Berlin – Madrid – Mexiko
Walter Reuter (1906–2005), dem dieser bei Argon erschienene Katalog gewidmet ist, hat im Alter von 25 Jahren als arbeitsloser Autodidakt zu fotografieren begonnen. Während der Weimarer Republik war er im Überschneidungsfeld von Jugendbewegung und Arbeiterbewegung tätig und professionalisierte sich schließlich als fester freier Mitarbeiter der Arbeiter-Illustrierten-Zeitung, für die er Pressereisen in verschiedene Gegenden Mitteleuropas antrat, 1942 wanderte er nach Mexiko aus. Die Arbeitsgruppe Fotografie, die diese Ausstellung kuratiert hat, interessierte sich nicht nur für ästhetische Spitzenleistungen der Fotografie, sondern wollte herausfinden, wie verschiedene soziale Gruppen mit dem Medium umgehen und worin der jeweilige Gebrauchswert liegt. Der Katalog stellt hier zum ersten Mal Reuters Lebenswerk vor und lässt das Bild eines zutiefst humanistischen Fotografen und Filmemachers erkennen, für den stets die positiven Eigenschaften des Menschen im Mittelpunkt standen.
Arbeitsgruppe: Annemarie Ahrens, Dorothea Cremer, Diethart Kerbs, Stefanie Kretzscher, Michael Nungesser, Rosemarie Pfeil, Lothar Schuster, Ursula Tjaden
Mit Beiträgen von: Dorothea Cremer, Diethart Kerbs, Michael Nungesser, Lothar Schuster