Displacement and Refuge in Times of War

Sa, 23.3.24, 17:00 Uhr Typ: Veranstaltung, Gespräch Sprachen: Deutsch, Englisch Ort: nGbK am Alex Adresse: Karl-Liebknecht-Str. 11/13, 10178 Berlin Eintritt: frei

Gespräch mit Kateryna Iakovlenko, Yassin al-Haj Saleh und Jan Tomasz Gross

Auf Englisch mit deutscher Simultanübersetzung

Vom Zweiten Weltkrieg über den Krieg in Syrien und Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine erörtern die Podiumsteilnehmer_innen einander überschneidende Perspektiven auf wiederkehrende Erfahrungen von Vertreibung und sprechen über die sich wandelnde Bedeutung von Zuflucht. Im Westen hört man immer wieder Beschwerden über Geflüchtete, dabei ist er der wahre Verursacher dieses globalen Problems, indem er Ungleichheiten in Bezug auf Einkommen, Menschenrechte und Lebenschancen verschärft. Besondere Aufmerksamkeit soll der Frage gelten, wie Vertreibung die Kunstszene, ihre nicht-institutionellen Räume und von Künstler_innen geführte Ausstellungsorte prägt und Communities vor Ort transformiert.

Kateryna Iakovlenko ist Chefredakteurin für Kultur beim öffentlichen Rundfunk der Ukraine sowie Wissenschaftlerin, Kuratorin und Autorin im Bereich zeitgenössische Kunst. Zu ihren Publikationen gehören das Buch Why There Are Great Women Artists in Ukrainian Art (2019) und eine Sonderausgabe des Obieg Magazins zu „Euphoria and Fatigue: Ukrainian Art and Society after 2014“. Desweiteren hat sie Texte bei e-flux und Artforum veröffentlicht. Zu den von ihr kuratierten Ausstellungen gehören I dreamed of beasts (Galeria Labirynt, 2022-2023, mit Halyna Hleba), Everyone is afraid of the baker, but I’m grateful (Wohnungsausstellung, Irpin, 2022) und Our Years, Our Words, Our Losses, Our Searches, Our Us (Jam Factory, Lviv, mit Natalia Matsenko und Borys Filonenko). Sie ist Kokuratorin des Projekts Secondary Archive (2022) und des damit verbundenen Projekts Woman Artists at War (2024).

Yassin al-Haj Saleh (geboren 1961 in Rakka, Syrien) war zwischen 1980 und 1996 politischer Gefangener, weil er Mitglied einer kommunistischen Partei war, die sich gegen Hafez Assads Regime stellte. Er schreibt als Journalist für Zeitungen und Zeitschriften in der arabischen Welt und zuweilen für englischsprachige Medien. Er hat sieben Bücher auf Arabisch über Syrien, das Gefängnis, den heutigen Islam und Islamismus sowie über Kultur geschrieben. Auf Englisch ist erschienen: The Impossible Revolution: Revolution, Civil War and the General War in Syria (Hurst, 2017), auf Französisch: La Question Syrienne (Actes Sud, 2016) und auf Deutsch zuletzt Darstellung des Schrecklichen. Versuch über das zerstörte Syrien (Matthes & Seitz, 2023). Er ist Mitbegründer von Al-Jumhuriya, einem Kollektiv, das seit März 2012 über syrische Angelegenheiten reflektiert und schreibt. Er wurde 2012 mit dem Prinz-Claus-Preis und 2017 mit dem Tucholsky-Preis der schwedischen P.E.N.-Sektion ausgezeichnet und war von 2017 bis 2019 Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin.

Jan Tomasz Gross beschäftigt sich mit dem modernen Europa mit Schwerpunkt auf vergleichender Politikwissenschaft, totalitären und autoritären Regimen, sowjetischer und osteuropäischer Politik und dem Holocaust. Nach seiner Kindheit in Polen und seinem Besuch der Universität Warschau wanderte er 1969 in die USA aus und promovierte 1975 an der Yale University im Fach Soziologie. Sein erstes Buch, Polish Society Under German Occupation, erschien 1979. In Und wehe, du hoffst…: Die Sowjetisierung Ostpolens nach dem Hitler-Stalin-Pakt; 1939-1941 (1988) analysiert er, wie das sowjetische Regime während dieser Zeit in Polen und den baltischen Staaten durchgesetzt wurde. In Nachbarn: der Mord an den Juden von Jedwabne (2001), Finalist des National Book Awards, rekonstruiert er die Ereignisse im Juli 1941, als fast alle 1.600 jüdischen Einwohner der kleinen polnischen Stadt Jedwabne an einem einzigen Tag getötet wurden. Gross ist Mitherausgeber von The Politics of Retribution in Europe: World War II and Its Aftermath (2000) und (zusammen mit Irena Grudzinska-Gross) von War Through Children’s Eyes (1981), in dem anhand von Schulaufsätzen und anderen von Kindern verfassten Dokumenten untersucht wird, wie Kinder Krieg und Deportation erleben. Nach Lehrtätigkeiten an der New York University, der Emory Unversity und der Yale University sowie an Universitäten in Paris, Wien und Krakau kam er 2003 als Professor für Geschichte an die Princeton University. Seit 2017 ist er Professor Emeritus.

Rückblick

Sa, 13.4.24, 17:00 Uhr

Kyiv Perenniale: Queer Fighters of Ukraine

Typ: Filmscreening, Gespräch Ort: Between Bridges

Sa, 6.4.24, 17:00 Uhr

Kyiv Perenniale: In Defense of Anonymous Authors – On the Role of the Witness in the Blurred Reality of a Warzone

Typ: Gespräch, Filmscreening Ort: Between Bridges

Sa, 16.3.24, 17:00 Uhr

Decolonizing Eastern Europe

Typ: Veranstaltung, Gespräch Ort: Between Bridges

Sa, 9.3.24, 17:00 Uhr

A City Within a Building: The Russian Airstrike on the Mariupol Drama Theater

Typ: Veranstaltung, Präsentation Ort: nGbK am Alex

Do, 29.2.24, 19:00 Uhr

Kyiv Perenniale: The Reckoning Project: Ukraine Testifies

Typ: Veranstaltung, Filmscreening Ort: nGbK am Alex

So, 25.2.24, 16:00 Uhr

Ausstellungseröffnung station urbaner kulturen

Typ: Eröffnung Ort: station urbaner kulturen/nGbK Hellersdorf

Sa, 24.2.24, 18:00 Uhr

Ausstellungseröffnung Between Bridges

Typ: Eröffnung Ort: Between Bridges

Fr, 23.2.24, 18:00 Uhr

Ausstellungseröffnung nGbK am Alex

Typ: Eröffnung Ort: nGbK am Alex

Fr, 16.2.24, 18:00 Uhr

Kyiv Perenniale: Wonder Woman and the Orcs: Ukrainian History and Western Fables

Keynote von Timothy Snyder

Typ: Veranstaltung, Vortrag Ort: Stadtwerkstatt

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Kyiv Perenniale

Fr, 23.2. – So, 9.6.24 Typ: Ausstellung, Veranstaltungsreihe Ort: nGbK am Alex (bis 1.4.24), station urbaner kulturen/nGbK Hellersdorf, Between Bridges, Prater Galerie