Kyiv Perenniale
Nach dem Ende des Ausstellungsteils in der nGbK am Alex ist die Kyiv Perenniale weiterhin in der station urbaner kulturen/nGbK Hellersdorf und bei Between Bridges zu sehen. Das Veranstaltungsprogramm wird auch im April an allen Standorten fortgesetzt. Die Kyiv Perenniale ist eine Fortsetzung der paneuropäischen Ausgabe der Kyiv Biennale 2023.
Die Kyiv Perenniale interpretiert die Idee der Biennale als kollektives, langfristiges Unterfangen vor dem Hintergrund politischen, sozialen und kulturellen Überlebens: „Perennial“ bedeutet „mehrjährig“, „beständig“ oder „ausdauernd“. Durch künstlerische und diskursive Praktiken setzt sich die Kyiv Perenniale mit den vielschichtigen Realitäten des Krieges auseinander. Die Beiträge thematisieren die soziale und politische Polarisierung in europäischen Gesellschaften, aktuelle dekoloniale Tendenzen in der Kultur und Politik Osteuropas sowie Kriegstraumata, Flucht und Vertreibung.
Der Krieg Russlands gegen die Ukraine hat zu einer neuen Welle investigativer, forschungsbasierter und dokumentarischer Ansätze von Künstler_innen, Aktivist_innen und Journalist_innen geführt, mit dem Ziel, Beweise für Kriegsverbrechen zu sammeln. Diese reichen von der Tötung von Zivilistinnen über die Auslöschung architektonischen und anderen kulturellen Erbes bis hin zu Umweltzerstörung, die noch lange nach Ende des Krieges Auswirkungen auf das Leben der Menschen in der Ukraine haben wird. Daneben werden auch die russische Invasion des Donbas, die Geschichte der Krim-Tatar_innen und deutsche Kriegsverbrechen auf ukrainischem Boden während des Zweiten Weltkriegs wieder in Erinnerung gerufen. Jenseits einer reinen Aufarbeitung von Geschehenem richtet die Ausstellung den Blick in die Zukunft und sucht nach Auswegen aus der gegenwärtigen Sackgasse von Krieg, Autoritarismus und Kolonialismus.
Zum Auftakt lädt die Kyiv Perenniale zu einem dreitägigen Eröffnungswochenende ein: Am 23. Februar eröffnet die Berliner Ausgabe in der nGbK am Alex. Am 24. und 25. Februar folgen weitere Eröffnungen bei Between Bridges und in der station urbaner kulturen/nGbK Hellersdorf. Der vierte Ausstellungsteil wird von der Prater Galerie organisiert und eröffnet im Juni.
Künstler_innen: Anonymous, Zuzanna Czebatul, De Ne De, Dmytro Hreshko, Nikita Kadan, Leon Kahane, Roman Khimei und Yarema Malashchuk, Yana Kononova, Daria Kozlova und Arwina Afsharnejad, The Reckoning Project, Vladyslav Riaboshtan, Mykola Ridnyi, Anna Scherbyna und Christina Werner, Anton Shebetko
Plakatkampagne mit Pavel Brăila, Uliana Bychenkova, Experimental Jetset, Marina Naprushkina, Aliona Solomadina, Wolfgang Tillmans
Künstlerische Leitung: Vasyl Cherepanyn
Kuratorisches Team: Jörg Heiser, Serge Klymko, Constanze Musterer, Viktor Neumann, Lena Prents, Can Mileva Rastovic, Wolfgang Tillmans, Shahin Zarinbal
Ausstellungsorte
nGbK am Alex
Karl-Liebknecht-Straße 11/13, 10178 Berlin
Laufzeit: 24.2.–1.4.2024
Eröffnung: 23.2.2024
Öffnungszeiten: Di–So 12–18, Fr 12–20 Uhr
station urbaner kulturen/nGbK Hellersdorf
Auerbacher Ring 41, 12619 Berlin
Laufzeit: 26.2.–9.6.2024
Eröffnung: 25.2.2024
Öffnungszeiten: Do und Sa 15–19 Uhr
Between Bridges
Adalbertstraße 43, 10179 Berlin
Laufzeit: 25.2.–4.5.2024
Eröffnung: 24.2.2024
Öffnungszeiten: Mi–Sa 12–18 Uhr
Prater Galerie
Details zu Orten und Laufzeit werden noch bekanntgegeben
Symposium: 1.6.2024
Das Projekt ist eine Kooperation des Visual Culture Research Centers, der neuen Gesellschaft für bildende Kunst und der Kulturstiftung des Bundes, in Zusammenarbeit mit Between Bridges und der kommunalen Prater Galerie. Die Kulturstiftung des Bundes wird gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Partner: Emergency Support Initiative, Documenting Ukraine am Institut für die Wissenschaften vom Menschen (IWM) Wien, Osteuropa-Institut an der Freien Universität Berlin, Ministerium für Kultur und Information der Ukraine, The Reckoning Project, Ukrainisches Institut in Deutschland.