Vortrag & Workshop veranstaltet vom Disruption Network Lab

Referentinnen: Katrien Jacobs, Außerordentliche Professorin für Kulturwissenschaften an der Chinesischen Universität Hongkong, BE & Irma Mastenbroek, Mathematikerin und KI-Forscherin, NL/DE

Deepfake-Technologie ist eine Form der künstlichen Intelligenz, die Video- und Audioinhalte erstellt, indem sie aufgezeichnete Gesichter, Gesichtsausdrücke und Sprachmuster synthetisch in andere Videos einfügt. Die Kommodifizierung der Deepfake-Technologie hat zu großen Mengen sexualisierter Deepfakes geführt, in denen Politiker_innen, Prominente oder Aktivist_innen zu sehen sind. Sexszenen und Gesichtsdaten werden zum Vergnügen und zur Unterhaltung gestohlen, synthetisiert und als Hassmedien neu verpackt, um öffentliche Personen zu beeinflussen und zum Schweigen zu bringen. In diesem Vortrag und Workshop werden wir untersuchen, inwieweit solche Deepfakes als ein Aspekt der rechtsextremen „fashy“ (faschistischen oder proto-faschistischen) Medienkultur verstanden werden können. Da Rechtsextremist*innen Verschwörungstheorien und „Gender-Phantasmen“, einschließlich der vollständigen Leugnung von Geschlechtsidentitäten und LGBTQ-Rechten, als Waffe einsetzen, stellt sich die Frage, wie Pornofilme diese Narrative untermauern kann? Warum wird die Deepfake-Technologie, als streng zensierter, aber doch widerstandsfähiger Medientrend, von anonymen „creators“ genutzt, um mit der Demokratie „Unzucht“ zu treiben und gleichzeitig die Existenzgrundlage der Gender-, Sex- und Pornokultur zu untergraben? Da nicht-einvernehmliche Deepfake-Inhalte als Hassmedien zu einer weit verbreiteten Praxis geworden sind, wird der Workshop die Teilnehmenden dazu auffordern, gängige KI- und Deepfake-Inhalte neu zu denken und zu erfinden, wobei der Schwerpunkt auf Gender-Inklusivität und queerer Kreativität liegt.

Workshop-Anforderungen: Keine technischen Vorkenntnisse erforderlich. Bitte bringt einen Laptop oder ein Tablet mit.

Weitere Infos: https://www.disruptionlab.org/event/deepfake-phantasms

„Decoding Agency“ Programm:

Gefördert durch: Hauptstadtkulturfonds, The Reva and David Logan Foundation.
Teil von New Perspectives for Action. Ein Projekt von Re-Imagine Europe, kofinanziert von der Europäischen Union.