Disruption Network Lab: Illiberale Realitäten: Propaganda und die Orbanisierung Europas verstehen

Do, 3.4.25, 19:00–21:00 Uhr Typ: Vortrag Sprachen: Englisch Ort: nGbK am Alex Adresse: Karl-Liebknecht-Str. 11/13, 10178 Berlin Eintritt: frei

Vortrag & Q&A veranstaltet vom Disruption Network Lab
In Kooperation mit der neuen Gesellschaft für bildende Kunst

Mit: Péter Adamik und Sára Szedlár (Freie Ungarische Botschaft, Berlin-Budapest).

Der Vortrag und die anschließende Fragerunde konzentrieren sich darauf, zu verstehen, wie eine illiberale Demokratie mitten in der EU seit fünfzehn Jahren erfolgreich existiert und wie Propaganda dabei eine wichtige Rolle spielt. Ungarn dient als Labor für autokratische Strukturen und das System Orbán wird oft als Vorbild für andere Führungspersönlichkeiten und Parteien der rechtspopulistischen Szene angesehen – etwa für die deutsche AfD. Zwei Aktivist*innen der in Berlin ansässigen Exilorganisation Freie Ungarische Botschaft werden einen Überblick darüber geben, wie die Regierung Viktor Orbán ihren Machtapparat aufgebaut hat und teilen Eindrücke von ihrer erfolgreichen Ausstellung „Illiberale Realitäten – Wenn Sie nach Ungarn kommen…“, in der Propaganda-Plakate von ungarischen Straßen rekonstruiert, übersetzt und kontextualisiert werden. Gibt es einen Ausweg aus einem solchen System? Welche Chancen bestehen, dass die Parlamentswahlen 2026 in Ungarn etwas verändern könnten – und damit auch die europäischen Allianzen des Landes?

Die Freie Ungarische Botschaft (Free Hungarian Embassy) ist eine spontan organisierte Gruppe von in Berlin lebenden ungarisch-europäischen Bürger*innen, die der Ansicht sind, dass es an der Zeit ist, dass die Institutionen und Führungskräfte der EU sich aktiv für den Schutz der gemeinsamen Zukunft der Union gegen die undemokratischen Bestrebungen der autokratischen ungarischen Regierung einsetzen. Die Mission der Freien Ungarischen Botschaft ist die Wiederherstellung der Rechtsstaatlichkeit und die Schaffung einer solidarischen Gesellschaft in Ungarn – von außerhalb. Die Organisation schätzt Vielfalt in ihrer eigenen Arbeit und steht für Verantwortung, kritisches Denken, Demokratie und Solidarität. Die Gruppe arbeitet auf freiwilliger und unabhängiger Basis an einer Reihe von Projekten, die während des Meetups als Fallbeispiele vorgestellt werden.

Péter, geboren und aufgewachsen in Budapest, zog 2019 nach Berlin, wo er sich sofort der Freien Ungarischen Botschaft anschloss. Er studierte Skandinavische Literatur und Kultur und erwarb einen Masterabschluss an der Universität Freiburg. Aktuell arbeitet er als Projektmanager bei der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ), wo er sich auf Veranstaltungen, Netzwerkarbeit und politische Kommunikation konzentriert. Die Stiftung unterstützt zivilgesellschaftliche Organisationen in Osteuropa mit einem besonderen Fokus auf das Gedenken an die nationalsozialistische Verfolgung und ihre Folgen für die heutige politisch-bildungsarbeiterische Praxis sowie auf den Einsatz für Menschenrechte und internationalen Austausch.

Saras Wurzeln liegen in Jugoslawien, wo sie als Angehörige der ungarischen Minderheit in Serbien geboren wurde. Bereits in ihrer Kindheit wurde sie mit der Eskalation illiberaler und faschistischer Systeme konfrontiert, die sich in Kriegen, Asylsuche und Vertreibung zeigte. Seit 2016 lebt sie in Berlin und war in verschiedenen Bereichen tätig. In den letzten Jahren arbeitete sie für Organisationen, die sich für Migration und Integration einsetzen – darunter die Initiative Selbständiger Immigrantinnen e. V. und das Integration Center of Refugees and Migrants e. V. – und sammelte dabei Erfahrungen in Öffentlichkeitsarbeit und Projektmanagement. Seit Anfang März 2025 unterstützt sie die Freie Ungarische Botschaft e. V. als Content Manager.

Weitere Infos: https://www.disruptionlab.org/event/illiberal-realities

Rückblick

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Do, 31.10.24, 19:00–21:00 Uhr

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Mi, 4.9.24, 19:00–21:00 Uhr

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Typ: Vortrag, Workshop Ort: nGbK am Alex

Do, 25.4.24, 18:00 Uhr

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Typ: Gespräch Ort: nGbK am Alex