Dissident Paths: Harbouring Voices
Sound-Workshop mit Nour Sokhon
Treffpunkt: S-Bahnhof Westhafen, Ausgang mit Aufzug an der Putlitzbrücke
Google Koordinaten: S+U Westhafen
Zugänglichkeit:
- Der Treffpunkt ist am S-Bahnhof Westhafen (U9 / S41 / S42 / S46).
- Dieser Spaziergang ist nicht rollstuhlgerecht.
Die Veranstaltung ist ausgebucht! Anmeldungen werden in eine Warteliste aufgenommen.
Anmeldung erforderlich über anmeldung@ngbk.de (Maximal 25 Personen)
Harbouring Voices ist ein Sound-Workshop, der den Westhafen als Ort der Bewegung, Erinnerung und des Eingeschlossenseins erkundet. Container, die für den Transport geschaffen wurden, ermöglichen zwar Mobilität, verbergen und begrenzen jedoch zugleich. Damit spiegeln sie Spannungen rund um Migration, Grenzen und städtische Zugehörigkeit wider.
Der Workshop beginnt mit einem etwa zweistündigen Spaziergang durch das Hafengelände. Dabei werden Geschichten geteilt, gemeinsam diskutiert, die Umgebung erkundet und Klänge aufgenommen. Im Anschluss begeben wir uns auf das Dach des ZK/U mit Blick auf den Hafen, wo das Gespräch in einem kollektiven klanglichen Moment fortgesetzt und eine kurze Aufnahme gemeinsam produziert wird. Danach gibt es Zeit für Austausch und Reflexion bei Snacks und Getränken.
Die im Workshop entstandenen Aufnahmen werden von der Künstlerin zu einem Klangstück für den Programmpunkt TRACES im Rahmen des Projekts Dissident Paths weiterentwickelt. Die Teilnehmenden können selbst entscheiden, ob sie anonym bleiben oder in allen Versionen des finalen Werks namentlich genannt werden möchten.
Nour Sokhon ist eine libanesische Künstlerin mit Wohnsitz in Berlin. Ihre Praxis bewegt sich im Bereich der künstlerischen Forschung und umfasst Interviews, Feldaufnahmen und ortsspezifische Interventionen, die sie in Klangkompositionen, Performances, interaktive Installationen und bewegte Bilder übersetzt. 2017 schloss sie People on Sound ab, eine dokumentarische Arbeit für ihren Master in Sound for the Moving Image an der Glasgow School of Art. 2019 erhielt sie den Emerging Artist Prize des Sursock Museums im Libanon für ihre Videoarbeit Revisiting: Hold Your Breath und wurde mit dem Sound Art-Stipendium 2020 des Landes Niedersachsen und der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig ausgezeichnet. Ihr Debüt-Soloalbum Beirut Birds wurde 2024 mit Unterstützung des Arab Fund for Arts and Culture – AFAC digital veröffentlicht. Sokhon hat international ausgestellt und auf Festivals wie dem Network Music Festival (2020), This Is Not Lebanon (2021), Punkt Festival (2023), Gaudeamus Festival (2023), United in Grief (2024), Vorspiel (2024) und der Biennale d’Aix (2024) performt. Ihre Arbeiten wurden unter anderem im Spatial Sound Institute, Beirut Art Center, SAVVY Contemporary, Kunstraum Kreuzberg/Bethanien, Kunsthaus Hamburg und Henie Onstad Kunstsenter präsentiert.
Teil von PATH 2: TRESPASS & TRANSIT (Migration und Zugang)
Mit Beiträgen von Alternative Monument, Nour Sokhon, Minh Duc Pham, Project In/Visibility (Samirah Siddiqui & Tasnim Elboute)
In Bewegung sein ist das Grundmotiv von Migration, Entdeckung, Entwurzelung und Vertreibung. Es bedeutet oft ein leises Verschwinden vertrauten Bodens unter den Füßen. Solche Bewegungen können gewollt oder erzwungen sein, ersehnt oder unausweichlich – geboren aus Hoffnung, Notwendigkeit oder dem schieren Willen zu überleben. Sichtbare und unsichtbare Grenzen markieren, wer sich wo frei bewegen darf und wer nicht.
Dieser Pfad erkundet Bewegung sowohl als persönliches Erlebnis als auch als politische Realität. Die Beiträge beschäftigen sich mit der Frage, wie ein Denkmal für Migration im öffentlichen Raum Gestalt annehmen könnte (Alternative Monument); mit einer poetischen Annäherung an ein ehemaliges Flüchtlingslager für DDR-Bürger_innen (Minh Duc Pham); mit Hafen-Containern als Sinnbilder von Mobilität und Erinnerungen (Nour Sokhon); sowie mit der Dringlichkeit einer dekolonialen Auseinandersetzung oder palästinensischer Solidarität und die Grenzen von Erinnerungskultur in Berlin (Project In/Visibility).