Dissident Paths: Walking towards the decolonial urgencies of today
mit Project In/Visibility (Samirah Siddiqui & Tasnim Elboute)
Anmeldung erforderlich über anmeldung@ngbk.de
Treffpunkt: Kunstwerk auf dem Manga-Bell Platz
Google Koordinaten
Zugänglichkeit:
- Der Treffpunkt ist etwa 7 Gehminuten von den U-Bahn-Stationen Afrikanische Straße und Rehberge (beide U6-Linie) sowie den jeweiligen Bushaltestellen entfernt. Beide U-Bahn-Stationen verfügen über einen barrierefreien Zugang (Aufzüge vorhanden).
- Unterstützungspersonal für Menschen mit Behinderung ist unterwegs verfügbar.
- Die Route ist rollstuhlgerecht über markierte Gehwege und Parkwege zugänglich.
- Barrierefreie Toiletten sind am Treffpunkt und am Endpunkt der Route vorhanden.
- Ruhepunkte sind entlang des Weges vorhanden.
Dieser Spaziergang eröffnet einen flüchtigen Lernraum – einen Raum, der sich dem Vorgeschriebenen widersetzt und die chaotischen, liminalen Zwischenräume einbezieht, in denen Transformation Gestalt annimmt. Wir bewegen uns durch den Volkspark Rehberge und den Wedding, einen Ortsteil, der von diasporischer Präsenz, den Kämpfen der linken Arbeiter_innenklasse und der deutschen Kolonialgeschichte geprägt ist.
Durch das Teilen persönlicher Erzählungen, gemeinsames Lesen und kollektiven Dialog setzt sich der Spaziergang mit Themen wie Migration, Erinnerungskultur und Widerstand auseinander.
In Anlehnung an Fred Motens Undercommons und bell hooks’ Pädagogik der Überschreitung reflektieren wir unterwegs unsere eigenen Positionierungen und wie diese Grenzgänge unsere künstlerische Praxis prägen. Wir hinterfragen Migrationsmythen sowie Narrative über Bewegung, Arbeit und Staatsbürgerschaft – und hinterfragen, wer dazugehören darf und zu welchen Bedingungen. Bei der Auseinandersetzung mit der Figur des_der „guten Immigrant_in“ legen wir offen, wie Staaten Nützlichkeit und Wert bestimmen – und dabei rassifizierte Hierarchien von Inklusion und Exklusion reproduzieren.
Projekt In/Visibility ist ein Forschungskollektiv, das von der Anthropologin Tasnim Elboute und der Meeresbiologin Samirah Siddiqui geleitet wird. Projekt In/Visibility hinterfragt dominante Narrative in universitären Umweltschutz- und Naturschutzkontexten und bricht mit ihnen, indem es Perspektiven und gelebte Erfahrungen von indigenen und lokalen Gemeinschaften in den Mittelpunkt stellt, die an ökologischer Wiederherstellung und Erhaltung arbeiten. Das Projekt baut auf den Erfahrungen von Project Myopia auf – einer partizipativen Crowdsourcing-Plattform, die vielfältige Stimmen in der geistes- und kulturwissenschaftlichen Forschung stärkt – und verknüpfen diese mit dem Wissen von Umweltarbeiter_innen, -aktivist_innen und -schützer_innen an vorderster Front.
Teil von PATH 2: TRESPASS & TRANSIT (Migration und Zugang)
Mit Beiträgen von Alternative Monument, Nour Sokhon, Minh Duc Pham, Project In/Visibility (Samirah Siddiqui & Tasnim Elboute)
In Bewegung sein ist das Grundmotiv von Migration, Entdeckung, Entwurzelung und Vertreibung. Es bedeutet oft ein leises Verschwinden vertrauten Bodens unter den Füßen. Solche Bewegungen können gewollt oder erzwungen sein, ersehnt oder unausweichlich – geboren aus Hoffnung, Notwendigkeit oder dem schieren Willen zu überleben. Sichtbare und unsichtbare Grenzen markieren, wer sich wo frei bewegen darf und wer nicht.
Dieser Pfad erkundet Bewegung sowohl als persönliches Erlebnis als auch als politische Realität. Die Beiträge beschäftigen sich mit der Frage, wie ein Denkmal für Migration im öffentlichen Raum Gestalt annehmen könnte (Alternative Monument); mit einer poetischen Annäherung an ein ehemaliges Flüchtlingslager für DDR-Bürger_innen (Minh Duc Pham); mit Hafen-Containern als Sinnbilder von Mobilität und Erinnerungen (Nour Sokhon); sowie mit der Dringlichkeit einer dekolonialen Auseinandersetzung oder palästinensischer Solidarität und die Grenzen von Erinnerungskultur in Berlin (Project In/Visibility).