Dissident Paths: Was ist da draußen? Spuren, Grenzen, Räume
mit House’ it going? (Laura Margarete Bertelt & Uli Kneisl)
Zugänglichkeit:
- Der Treffpunkt ist etwa fünf Minuten von der U-Bahn-Station Boddinstraße (U8) oder der Bushaltestelle Herrfurthstraße (M43 und 166) entfernt. Beide Stationen sind barrierefrei zugänglich (siehe auch: https://wheelmap.org/node/3817753144).
- Die Route verläuft über befestigte Parkwege und ist rollstuhlgerecht.
- Personen zur Unterstützung sind während des Spaziergangs anwesend und ansprechbar.
- Barrierefreie Toiletten befinden sich am Parkeingang.
- Klapphocker werden bereitgestellt.
- Sollten Sie weitere Bedürfnisse hinsichtlich Barrierefreiheit haben, teilen Sie uns diese gerne unter cruisingcurators@gmail.com mit.
Schwellen, Grenzen und Barrieren begegnen uns überall. In unseren Städten, auf unseren Landkarten – und sogar direkt am Rand unserer Picknickdecken. Doch wie oft holen wir sie tatsächlich auf den Tisch? Warum stellen wir sie zur Debatte, tasten nach ihren Rändern, hinterfragen ihre Wirkweisen?
„Was ist da draußen? – Spuren, Grenzen, Räume“ ist kein gewöhnlicher Sonntagsspaziergang. Es ist ein gemeinschaftliches, praktisches Lernen im Gehen, verwurzelt im Ort. Auf einer Picknickdecke, ausgebreitet in der komplexen Landschaft des Tempelhofer Feldes – vermutlich Berlins am härtesten verteidigtem Gemeingut – fragen wir uns: Wer deckt den Tisch? Wer bekommt einen Platz? Und wer entscheidet, was serviert wird?
Das Menü
Vorspeise: 16:00 — Diskursives Picknick
Eine leichte, anregende Vorspeise. Bring deine Snacks, deine Gedanken und deine Neugier mit! Gemeinsam knabbern wir an Fragen zu Raum, Zugang und der Politik der Picknickdecke.
Hauptgang: 16:45 — Performativer Spaziergang entlang der Grenzen des Tempelhofer Feldes
Ein reichhaltiges, vielschichtiges Gericht, serviert während der Erkundung von Schwellen und Spekulation, mit dem bitteren Nachgeschmack der Ausgrenzung.
Zum Schluss: 18:00 — Ausklang
Wir lassen den Tag gemeinsam ausklingen – mit nachhallenden Gedanken, die vielleicht länger bleiben als jede Rechnung.
House’ it going? ist ein experimentelles Forschungslabor, das sich mit Wohnen, Klima und sozialer Gerechtigkeit auseinandersetzt. Anhand konkreter Räume als Fallstudien verknüpft es lokale Herausforderungen mit der globalen Wohnkrise. Mit verschiedenen Methoden und vielfältigen Visualisierungstools bezieht House’ it going Bewohner_innen, politische Entscheidungsträger_innen und Praktiker_innen ein, um gemeinsam neue Wohnstrategien zu entwerfen, zu diskutieren und weiterzudenken.
Laura Margarete Bertelt (sie/ihr) ist Architektin, Stadtgestalterin und Aktivistin mit einer Schwäche für liebenswerte öffentliche Räume. In ihrer Arbeit verbindet sie räumliche Praxis mit kritischer Reflexion: Sie co-kreiert Workshops, lehrt und beteiligt sich aktiv an der Debatte rund um die Wohnkrise, die Bauwende und feministische Stadtplanung. Aktuell vertieft sie sich im Masterstudiengang Urban Studies an der Bauhaus-Universität Weimar in demokratische (Planungs-)Prozesse. Sie arbeitet mit Experimental – einer Stiftung, die fragt, womit und warum wir bauen – und ist Teil des digitalen Architekturmagazins Kontextur. Außerdem ist sie leidenschaftliche Podcasterin. Website
Uli Kneisl (er/ihn) hat Architektur in München und Mailand studiert – dort entwickelte sich sein besonderes Interesse für sozial-ökologisches Wohnen und das Weiterbauen im Bestand. In der Zusammenarbeit mit Angelika Hinterbrandner und Laura Margarete Bertelt schärfte sich sein Fokus auf die Wohnkrise und deren ökonomische, ökologische und soziale Auswirkungen auf die gebaute Umwelt. Derzeit arbeitet er an eigenen Projekten zur Sanierung und Weiterentwicklung bestehender Wohnstrukturen.
Teil von PATH 1: SPACES AS THRESHOLDS (Übergänge und Gemeingüter)
Mit Beiträgen von Saverio Cantoni & Noah Gokul & Lo Moran & Iz Paehr, hand breast heart kollektiv, Mirja Busch, Harun Morrison, House’ it going? (Laura Margarete Bertelt & Uli Kneisl)
Wo beginnt eine Schwelle? Brücken, Grenzen, Durchgänge – Städte sind durchzogen von Zwischenräumen: Orte des Kommens und Gehens, der Begegnung und der Trennung. Hier tritt manches offen zutage, anderes bleibt im Verborgenen. Manche Schwellen heißen willkommen, andere grenzen aus. Wie finden wir Gemeinsamkeiten an Orten gelebter Vielfalt?
Dieser Pfad folgt der Überzeugung, dass urbane Räume als Gemeinschaftsgüter und öffentliche Ressourcen begriffen werden sollten, die allen Mitgliedern der Gesellschaft zugänglich sind, menschlichen ebenso wie nicht-menschlichen. Die versammelten Beiträge beobachten oder reflektieren über Unsichtbarkeit und Zugänglichkeit in einer fragmentierten Welt (Saverio Cantoni, Noah Gokul, Lo Moran & Iz Paehr); über Klimawandel (Mirja Busch); über Wasserwege und sich wandelnde Landschaften (Harun Morrison); über Erinnerungskultur und Auslöschung (hand breast heart kollektiv); sowie über eine sich verändernde Architektur, die das Gemeinschaftliche zunehmend verdrängt (House’ it going?). Gemeinsam zeichnen sie nach, wie Körper Schwellen durchqueren, die von ökologischer Fragilität, vielschichtigen Erzählungen und dem urbanen Wandel geprägt sind.